2-KM-Walking-Test
Der 2-km-Walking-Test ermöglicht Ihnen Ihr allgemeines Fitnessniveau zu bestimmen, sich einem vorgegebenen Walking-Programm zuzuordnen oder Ihr eigenes Walking-Training zu planen. Die Dokumentation der Testdaten z.B. als Eingangsuntersuchung zu Beginn eines Trainingsprogramms und als Nach- oder Zwischenuntersuchung nach einem Trainingsprogramm lässt Aussagen zum individuellen Leistungsverlauf zu. Der Abstand zwischen der Eingangsuntersuchung und der Nach- oder Zwischenuntersuchung sollte Minimum 3 Monate betragen.
Hinweise zur Durchführung
1. Gesundheitsfragebogen zu Beginn: PAR-Q (Physical Activity Readiness Questionnaire)
Zu Beginn sollten Sie möglichst jedem Teilnehmer die nachfolgenden Fragen stellen. Falls eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet wird, sollte dem Teilnehmer vor der Durchführung des Walking Tests eine ärztliche Abklärung empfohlen werden (vgl. Bös, Tiemann, Brehm & Mommert-Jauch, 2006):
1. Sind Sie zurzeit krank oder fühlen sich unwohl?
(ja/nein)
2. Sind Sie herzkrank oder haben Sie einen hohen Blutdruck?
(ja/nein)
3. Haben Sie Gelenkschmerzen oder Arthrose?
(ja/nein
4. Waren Sie in den letzten sechs Monaten ernsthaft erkrankt?
(ja/nein)
5. Nehmen Sie herzfrequenzsenkende Medikamente z.B. Beta-Blocker?
(ja/nein)
Falls Sie die Fragen 1 und 2 mit „Ja“ beantworten, sollten Sie unbedingt zuerst einen Arzt konsultieren, bevor Sie mit dem Ausdauertest beginnen. Falls Sie eine der Fragen 3-5 bejahen sollten Sie mit dem Kursleiter sprechen, ob Sie zuerst einen Arzt konsultieren sollten, bevor Sie mit dem Ausdauertest beginnen.
2. Messgeräte
Zur Messung der Walking-Zeit wird eine Uhr mit Sekundenanzeiger oder eine Stoppuhr benötigt, da sowohl die Minuten als auch die Sekunden erfasst werden müssen. Daher wäre es gut, alle Teilnehmer mit einer entsprechenden Uhr auszustatten. Des Weiteren werden kleine Zettel benötigt, um Anfangs- und Endzeit sowie Puls zu notieren.
3. Teststrecke
Zur Durchführung des 2-km-Walking-Tests benötigen Sie eine ebene Strecke, idealerweise im Freien. Sie können den Kurs als Rundbahn oder als Strecke planen. Die Runden bzw. Strecken können dabei auch mehrfach zurückgelegt werden (z. B. 5 x 400m). Die Strecke sollte keine Höhenunterschiede aufweisen, minimale Höhenunterschiede können jedoch toleriert werden.
In absoluten Ausnahmefällen kann der Test auch in der Halle durchgeführt werden. Die Abmessung der Rundenlänge kann mit einem Laufrad oder einem Fahrradtacho erfolgen.
4. Warm-Up
Bevor Sie den Walking-Test durchführen, sollten Sie auf eine ausreichende Aufwärmphase achten. Dabei hat es sich bewährt, vor dem Test, eine Strecke von 200-300 m zurückzulegen, um die optimale Walk-Geschwindigkeit für den Walking-Test zu ermitteln.
5. Ergebnisse im 2-km-Walking-Test
Nun wird der 2-km-Walking-Test durchgeführt, wobei jeder Teilnehmer die Anfangs- und Endzeit sowie den Puls zu Beginn, direkt nach dem Ende und 2 min danach selbstständig notiert. Im Folgenden finden Sie eine mögliche Tabelle, die Sie optimalerweise allen Teilnehmern zur Verfügung stellen.
*Man kann 10 sec oder 15 sec zählen und muss dann entsprechend mit 6 oder 4 multiplizieren, um die Pulsschläge pro Minute zu erhalten. Bei 10 sec ist der Messfehler größer, bei 15 sec die Validität (weil Belastungspuls schnell fällt) etwas geringer.
6. Ziel
Im Ziel sollten Sie sofort die Endzeit notieren sowie den Belastungspuls messen und ebenfalls notieren. Auch die Pulsmessung nach 2 min sollte nicht vergessen werden.
7. Testauswertung
Walking-Zeit und Walking-Puls
Zunächst gilt es zu überprüfen, ob die entsprechende Walking-Zeit den durchschnittlichen Walking-Zeiten entspricht. Dazu sollten die Teilnehmer in folgender Tabelle ihre Gehzeit ermitteln. In der Tabelle sind die Durchschnittszeiten für Männer und Frauen im 2 km-Walking-Test aufgelistet (vgl. Bös & Tittlbach, 2002, S. 4ff.):
Zusätzlich zu der Gehzeit ist es wichtig, auch die Pulsfrequenz zu überprüfen. Für den Walking-Test wird ein Testpuls von 80-95 % des Maximalpulses erwartet, um eine richtige Anstrengung vorzuweisen. Zur Ermittlung bzw. Überprüfung des Testpulswertes eignet sich folgende Tabelle (vgl. Bös, Tiemann, Brehm & Mommert-Jauch, 2006):
Walking-Zeit und Walking-Puls gemeinsam betrachtet, ermöglichen eine vertiefte Beurteilung des Testergebnisses.
Dabei werden vier Auswertungskategorien unterschieden:
Auswertungskategorien
1. Gehzeit langsamer als vorgegeben (spricht für unterdurchschnittliche Leistungsfähigkeit), Testpulswert niedriger (spricht für geringe Anstrengung, allerdings sollte man abklären, ob der Puls aus medizinischen Gründen nicht steigt).
Kommentar: Sie haben sich vermutlich zu gering belastet. Wiederholen Sie den Test erneut und versuchen Sie, den angegebenen Pulssollwert zu erreichen.
2. Gehzeit schneller als vorgegeben (spricht für gute Leistungsfähigkeit), Testpulswert niedriger (spricht für geringe Anstrengung, allerdings sollte man abklären, ob der Puls aus medizinischen Gründen nicht steigt).
Kommentar: Hierbei könnte es sein, dass Sie von dem Test unterfordert waren. Hier wird ein anspruchsvollerer Test, wie der Cooper-Test, empfohlen. Der Cooper-Test ist nur für Trainierte und Erfahrene geeignet. Dabei geht es darum, in 12 Minuten eine möglichst lange Strecke zu laufen.
3. Gehzeit langsamer als vorgegeben (spricht für unterdurchschnittliche Leistungsfähigkeit), Testpulswert hoch (spricht für angemessene Anstrengung).
Kommentar: Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Walking-Test für Sie einen hohen Anspruch darstellt. Ihre Leistungsfähigkeit kann gesteigert werden. Sie sollten deshalb behutsam und langsam in Ihr Ausdauertraining einsteigen. Wenn auch beim Training der Puls immer sehr hoch ist, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
4. Gehzeit schneller als vorgegeben (spricht für gute Leistungsfähigkeit), Testpulswert hoch (spricht für angemessene Anstrengung).
Kommentar: Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Walking-Test für Sie einen hohen Anspruch darstellt. Ihre Zeit ist gut, Sie haben sich aber auch sehr angestrengt. Waren Sie vielleicht zu ehrgeizig? Achten Sie beim weiteren Training unbedingt darauf, Ihren optimalen Trainingspulswert nicht zu übersteigen und nicht zu ehrgeizig an das Training heranzugehen.
Variationen zum 2-km-Walking-Test
Cooper-Test
Der Cooper-Test ist eine ebenfalls einfach durchführbare Testauswertung, die sich jedoch nur für Erfahrene und Trainierte eignet, da er sehr anspruchsvoll ist. Für Anfänger und Wiedereinsteiger ist der 2-km-Walking-Test die bessere Alternative.
Beim Cooper-Test geht es darum, in 12 Minuten eine möglichst lange Strecke zurückzulegen. Dafür muss man sich jedoch sehr gut einschätzen können, damit man auch bis zum Ende noch laufen kann. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse für Frauen und Männer in einer Übersicht zusammengefasst:
Männer | Bis 30 Jahre | 30-39 Jahre | 40-49 Jahre | Ab 50 Jahre |
Sehr gut | 2800m | 2650m | 2500m | 2400m |
Gut | 2400m | 2250m | 2100m | 2000m |
Befriedigend | 2000m | 1850m | 1650m | 1600m |
Mangelhaft | 1600m | 1550m | 1350m | 1300m |
Frauen | Bis 30 Jahre | 30-39 Jahre | 40-49 Jahre | Ab 50 Jahre |
Sehr gut | 2600m | 2400m | 2300m | 2150m |
Gut | 2150m | 2000m | 1850m | 1650m |
Befriedigend | 1850m | 1650m | 1500m | 1350m |
Mangelhaft | 1550m | 1350m | 1200m | 1050m |